Top-10: Berghütten am See

Umgeben von hohen 2000ern liegt der Wettersee malerisch im vorderen Ötztal Österreichs (siehe Bild oben). Der See ist oft bis in den Sommer hinein vereist, erst Ende Juni öffnet die nahe gelegene Erlanger Hütte. Baden will man darin also eher nicht. Der Deutsche Alpenverein betreut die hoch gelegene Hütte mit seinen 48 Schlafplätzen, zu der man mindestens fünf Stunden Gehzeit benötigt. Bei gutem Wetter ist sie ab Umhausen über die Vordere Leierstalalm erreichbar. Um die sechs Stunden wandert man ab Roppen im Oberinntal, dem Wenner Tal oder der Hochzeiger Bergbahn. Fortgeschrittene Wanderer können den knapp 3000 Meter hohen Wildgrat besteigen, zum Kreuzjoch (2676m) oder über die Fundusscharte zur Frischmannhütte.

• Zustieg: 5 Stunden von Tumpen über die Gehsteigalm
• Höhe: 2550 m Seehöhe
• Preis: ab 13€ im Matratzenlager pro Nacht
• Geöffnet: Juni bis September
• alpenverein-erlangen.de

Umrahmt von einem Bergkranz in Form eines riesigen Hufeisens, umgeben von den 2200 Meter hohen Bergen der Radstädter Tauern (Salzburg) und an einem wunderschönen See gelegen, lädt die Tappenkarseehütte zum Besuch ein. Erreichbar ist sie in zwei Stunden von der Schwabalm, in drei Stunden vom Jägersee, vier Stunden von Kleinarl und in fünf Stunden vom Großarltal. Familien können eine Seewanderung unternehmen, weitere schöne Wanderungen führen unter anderem zum Weißgrubenkopf (2369m) und zum Nebelkareck (2536m). Anschließend lockt ein Bad im erfrischenden Tappenkarsee. Im Matratzenlager der österreichischen Alpenvereinshütte können 41 Personen unterkommen, hinzu kommen 32 Betten in einzelnen Zimmern.

• Zustieg: 2 Stunden von der Schwabalm, Talstation Materialseilbahn
• Höhe: 1820 m Seehöhe
• Preis: ab 15 € im Matratzenlager pro Nacht
• Geöffnet: Juni bis September
• alpenverein.at/tappenkarseehuette

Am malerischen Bödensee in der Venedigergruppe liegt die Neue Reichenberger Hütte. Sie ist das Ziel für Wanderer, die die Gipfel des Defereggen- und Vigentals besteigen wollen, wie die Görleswand (2913m), die Finsterkarspitze (3029m) und das Keeseck (3172m). Und auch wer auf dem viertägigen Läsorling-Höhenweg unterwegs ist, kommt hier vorbei. Etwas oberhalb der Hütte hat man einen fantastischen Ausblick auf den 3657 Meter Seehöhe gelegenen Großvenediger. Auch Kinder ab 7 Jahren sind auf der familienfreundlichen Hütte willkommen. Sie wird vom Österreichischen Alpenverein verwaltet und bietet Platz für bis zu 50 Übernachtungsgäste.

• Zustieg: 4 Stunden ab St. Jakob in Defereggen oder Hinterbichl im Virgental
• Höhe: 2586 m Seehöhe
• Preis: ab 13€ im Matzratzenlager pro Nacht
• Geöffnet: Juni bis September
• alpenverein.at/reichenbergerhuetteneue

In einer ehemaligen Gletschersenke ist heute der Drachensee eingebettet. Entsprechend kalt ist er auch, wenn man in ihm baden möchte. Einer Sage nach befand sich dort mal ein Dorf, das aufgrund eines Fluches versunken und vom See überdeckt ist. So oder so ist der See traumhaft gelegen, umgeben von den schroffen Felsen der Sonnenspitze, Drachenkopf und Tajaköpfe. Man erreicht ihn ab Ehrwald entweder vom Tal aus, indem man mit dem Mountainbike zum beliebten Seebensee fährt und anschließend zum Drachensee wandert. Ab der Bergstation der Ehrwalder Almbahn kann man auch 5 Kilometer zur Coburger Hütte wandern. Wer gerne klettert, kann auch den Immensteig ab Ehrwald nehmen. Von der Coburger Hütte hat man einen grandiosen Blick auf die gegenüberliegende Zugspitze und die umgebende Bergkulisse.

• Zustieg: 3 Stunden ab Ehrwald
• Höhe: 1920 m Seehöhe
• Preis: ab 15€
• Geöffnet: Juni bis Oktober
• coburgerhuette.at

Egal ob man mit Kindern für einen Tagesausflug hierher kommt oder eine mehrtägige Hüttenwanderung macht, auf der Giglachseehütte in den Schladminger Tauern in Österreich ist man gut aufgehoben. Sie liegt am oberen der beiden Giglachseen und ist gemütlich in einer Stunde von der Ursprungalm erreichbar – sogar mit einem Kinderwagen. Die Auffahrt ist auch eine beliebte Mountainbike-Strecke. Vom Talort Hopfriesen im Obertal führt der Knappenweg in rund drei Stunden zu den Giglachseen, in denen man nicht baden darf. Sie ist auch Zielort der Obertaler Almenrunde und Etappenziel des Schladminger-Tauern-Höhenwegs. Die private Schutzhütte bietet bis zu 30 Personen Unterkunft und traditionelle Gerichte. Sie wird eingerahmt von der Kampspitze (2390m), der Steirischen Kalkspitze (2459m) und der Lungauer Kalkspitze (2471m), zu denen sich schöne Wanderungen anbieten.

• Zustieg: 1 Stunde von der Ursprungalm, die mit Auto und Linienbus erreichbar ist
• Höhe: 1956 m Seehöhe
• Preis: 39 € pro Nacht im Schlaflager
• Geöffnet: Mitte Juni bis Anfang Oktober
• giglachsee-huette.at

Am Fuße des Hohen Kastens (1793m) in den Appenzeller Alpen liegt der Sämtisersee. Er bietet ein erfrischendes Bad, wenn der Wasserspiegel es zulässt. Im Sommer kann der See über seinen unterirdischen Ablauf auch austrocknen. Das Wasser des Sämtisersees tritt erst wieder im St. Galler Rheintal zutage. Nahezu direkt am See bietet die Tannhütte mit 32 Schlafpläzten einen Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren im Alpsteingebiet, wie zum Fählensee und auf die Staubenkanzel (1860m). Man erreicht die Schweizer Hütte in 1,5 Stunden ab Brülisau oder über eine schöne Bergtour innerhalb von fünf Stunden von Wildhaus im Toggenburg über den Zwinglipass.

• Zustieg: 1,5 Stunden von Brülisau oder Hoher Kasten
• Höhe: 1250 m Seehöhe
• Preis: ab 15 CHF pro Nacht
• Geöffnet: Mai bis Oktober
• naturfreunde.ch/haeuser/tannhuette

Ein Netz von 400 Kilometer an Wanderwegen umgibt auch den Fählensee im Alpsteingebirge (ein Stück hinter dem Sämtisersee s.o.). Egal, ob Themenweg, Gipfelbesteigung oder Mehrtagestour, dank der gut ausgebauten Wege kann jeder eine passende Tour finden und sich danach im See erfrischen. Der Alpstein ist auch als Kletterparadies bekannt, mit frisch sanierten Sportkletterrouten. Der erste Geologische Wanderweg der Schweiz führt durch die Jahrmillionen der Erdgeschichte, auf der Dreiseenwanderung werden Fählensee, Sämtisersee und Seealpsee miteinander verbunden und auf der Königstour wandert man 84 Kilometern durch den Alpstein im Appenzellerland. Das Berggasthaus Bollenwees ist eines von 24 Berggasthäusern in der Region und bietet Platz für 145 Übernachtungsgäste. Am einfachsten ist es ab Brülisau zu erreichen, der vierstündige Höhenweg vom Hohen Kasten zur Saxerlücke lohnt sich aber auch.

• Zustieg: 2 Stunden von Brülisau via Sämtisersee
• Höhe: 1471 m Seehöhe
• Preis: ab ca. 45 CH im Matzratzenlager pro Nacht
• Geöffnet: Mai bis Oktober
• bollenwees.ch

Eingebettet in die Kitzbüheler Alpen erwartet dich die Bergtour zum Wildseelodersee – ein mittelschwieriger Rundweg mit traumhaften Ausblicken. Von der Bergstation Lärchfilzkogel geht es hinauf zum Wildseeloderhaus, das direkt am smaragdgrünen See liegt. Hier lohnt sich eine Pause – ob für eine gemütliche Einkehr oder eine kleine Bootsfahrt. Der Rückweg führt über den farbenprächtigen Blumensteig und den Jägersteig zur Mittelstation Streuböden. Die 10,2 Kilometer lange Tour erfordert rund fünf Stunden Gehzeit, wobei der erste Anstieg per Bergbahn erleichtert wird. Perfekt für alle, die Panorama, Bergidylle und Naturvielfalt in einer Wanderung verbinden möchten.

• Zustieg: Auffahrt mit der Bergbahn Fieberbrunn bis Lärchfilzkogel
• Höhe: höchster Punkt 1.949 m
• Geöffnet: je nach Bergbahn- und Hüttenbetrieb in der Sommersaison
• wildseeloderhaus.at

Seit 2007 gehört der türkisblaue Oeschinensee zum Unesco-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Er wird eingerahmt von den über 3000 Meter hohen Bergen Blüemlisalp, Oeschinenhorn, Fründenhorn sowie Doldenhorn und von ihren Gletscherbächen gespeist. Ans Ufer des Sees kommt man über mehrere Wanderwege oder per Gondel und anschließend mit einem E-Shuttle-Bus. Lohnenswert ist eine Wanderung über den Heuberg, von dem man einen tollen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge hat. Danach kann man mit dem Ruderboot über den See paddeln, in ihm baden oder seine Schönheit vom Arva Berghaus aus bewundern.

• Zustieg: 30 Minuten von der Bergstation Kandersteg
• Höhe: 1578 m Seehöhe
• Preis: Doppelzimmer ab 170 CHF
• Geöffnet: Mai bis Oktober
• arva-oeschinensee.ch

Der Funtensee ist bekannt als kältester Ort Deutschlands, wovon man in den Sommermonaten allerdings wenig spürt. Dann kann man sogar im See baden! An Weihnachten 2001 wurde hier mit Minus 45,9 Grad Celsius die tiefste jemals in Deutschland registrierte Temperatur gemessen. Doch schon am wenige Meter höher gelegenen Kärlingerhaus ist es um die 10 Grad wärmer. Besonders ist auch, dass es am Funtensee eine Waldgrenze nach unten gibt. Die Bäume werden Richtung See immer kleiner, am Ufer gibt es beinahe keine Vegetation mehr. Außerdem hat er statt einem oberirdischen einen unterirdischen Ablauf, den man durch das Teufelsloch hören kann. Am schnellsten gelangt man von St. Bartholomä am Königssee über die Saugasse zum Funtensee. Von Salet führt der Sagerecksteig zum See und dem Kärlingerhaus. Hier beginnt das Steinerne Meer, ein 13 Kilometer langes und 5 km breites karstiges Hochplateau. Zahlreiche Wander- und Bergtouren führen in die unwirtliche Region der Berchtesgadener Alpen, wie zur Schönfeldspitze (2653m) und zum Funtenseetauern (2578m). Der Berchtesgadener Gipfelweg verbindet in sechs Tagen mehrere Gipfelbesteigungen und führt auch zum Kärlingerhaus, das Platz für 160 Personen bietet.

• Zustieg: 4 Stunden von St. Bartholomä oder von Salet am Königssee
• Höhe: 1638 m Seehöhe
• Preis: ab 15€ im Matratzenlager pro Nacht
• Geöffnet: Mai bis Oktober
• kaerlingerhaus.de