Rosengarten Dolomiten: Die besten Bergtouren

Bergerlebnis Dolomiten
Warum der Rosengarten für uns ein Traumziel ist

Update
Veröffentlicht am 23.07.2025

Ein Zwergenkönig, ein verfluchter Garten – und ein Gebirge, das im Abendlicht zu leuchten beginnt: Der Rosengarten ist nicht nur eines der eindrucksvollsten Massive der Dolomiten, sondern auch eines der sagenumwobensten. Laut Legende soll König Laurin seinen Rosengarten verflucht haben – aus Zorn darüber, dass ihn Menschen entdeckt hatten. "Weder bei Tag noch bei Nacht" solle ihn jemand je wieder sehen. Nur: Das Alpenglühen in der Dämmerung vergaß er – und so tauchen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge das Gestein bis heute in flammendes Rot und Orange. Doch nicht nur zu dieser goldenen Stunde lohnt sich ein Besuch im Rosengarten. Über 500 Kilometer Wanderwege durchziehen das Gebiet zwischen dem Karerpass, dem Fassatal und dem Tierser Tal. Schroffe Felsflanken, aussichtsreiche Grate und stille Täler machen die Region zu einem Eldorado für Wanderer, Klettersteiggeher und Bergsteiger. Wer auf den Spuren der Sage unterwegs ist, begegnet dabei echten Höhepunkten: dem türkisgrünen Antermoiasee, dem markanten Kesselkogel (3.004 m) – und nicht zuletzt einem Wegenetz, das den Namen "Rosengarten" immer wieder zum Leuchten bringt.

Tourentipps Rosengarten

Wanderung zur Haniger Schwaige

Vom Parkplatz am Nigerpass zweigt ein Forstweg (Nr. 1) nach Osten in Richtung Baumannschwaige ab. Durch Fichtenwald wandert man zunächst steil bergauf. Kurz vor der Baumannschwaige (1845 m) über den Schwaigerbach, kurz danach an Gabelung links, man verlässt Weg Nr. 1 und wandert auf Nr. 7 nach Norden weiter. Anschließend über Bergwiesen unterhalb der Laurinswand und der Vajolettürme. Nach einem kurzen Waldabschnitt führt der Pfad hinunter zur Haniger Schwaige (1908 m), wo eine Einkehr lohnt. Auf dem gleichen Weg zurück.
(ca. 11 km, 3h, 410 Hm, leicht)

Wanderung auf die Völseggspitze

Gegenüber vom Hotel Paradies in Tiers zunächst auf Asphalt (Weg Nr. 4) bergauf. Dann auf einem Forstweg zur Kirche St. Sebastian. Hinter einem Waldstück vorbei an den Wuhnleger-Wiesen, Pfad Nr. 4A zur Tschafonhütte folgen, von dort auf die Völseggspitze (1834 m). Zurück zur Hütte, dann nach links (Nr. 4). An der Nordflanke der Völseggspitze entlang und durch Fichtenwald hinab nach Schönblick (Achtung, nicht den Abzweig links auf Weg Nr. 6 verpassen). Am Völsegger Bild links den Steig Nr. 4 nehmen und zur schon bekannten Forststraße wandern. Bei der Kirche St. Sebastian rechts halten, Weg Nr. 4 zurück zum Startort.
(ca. 12 km, 4,5h, 830 Hm, mittel)

Bergtour zur Grasleitenhütte

Von der Tschaminschwaige in Weißlahnbad zunächst rechts vom Tschaminbach auf Weg Nr. 3 loswandern. Durch Nadelwald steil bergauf, nach wenigen Kilometern über eine Brücke die Bachseite wechseln. Hinter der Waldwiese des Ersten Legers tauchen die Türme der Grasleiten- und Valbonagruppe auf. Der Pfad folgt dem Tschaminbach zur Wiese beim Rechten Leger. Nach einer Linksbiegung in Kehren hinab in die Schlucht des Bärenlochs. An Gabelung rechts halten, Schildern zur Grasleitenhütte (2134 m) steil bergauf folgen. Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.
(ca. 17 km, 5,5 h, 960 hm, mittel-schwer)

Rosengartenabstieg

Von der Frommeralm mit Lift zur Kölner Hütte (Rosengartenhütte). Zu Beginn steiler Aufstieg über einige Felsstufen auf Weg 550, dann über Geröll hinauf zum Tschager Joch (2630 m). Fantastische Aussicht zur Marmolada und in die Larsecgruppe. Abstieg an der Rosengarten-Ostwand (Nr. 541) vorbei zur Vajolethütte (2243 m). Weiter hinauf zum Grasleitenpass und zur gleichnamigen Hütte unter dem Kesselkogel, mit 3004 m der höchste Gipfel im Rosengarten. Der Abstieg führt durch den Grasleitenkessel (Nr. 554) inmitten eindrucksvoller Felsszenerie zur Grasleitenhütte (2165 m) hinab ins Tschamintal bis nach St.Zyprian.
(ca. 14 km, 6,5h, 1500 hm im Abstieg, schwer)

4‑Tage-Tour ab Campitello di Fassa

Eine eindrucksvolle Mehrtagestour führt von Campitello di Fassa über den Col Rodella zum Lago d’Antermoia, weiter durch das Vajolet‑Tal zu den spektakulären Vajolettürmen und endet nach Übernachtung in der Vajolet-Hütte oder der Rotwandhütte mit dem Abstieg zum Karerpass. Die Route verbindet alpine Kontraste: grüne Hochplateaus, schroffe Kalkwände und einen stillen Bergsee (siehe Fotostrecke):

Die Etappen im Überblick

  • Tag 1: Campitello – Col Rodella – Rifugio des Alpes (nur Aufstieg, ca. 1000Hm, 3h)
  • Tag 2: Rifugio des Alpes – Rifugio Antermoia (ca. 15 km, 800Hm, 5,5h)
  • Tag 3: Antermoia – Cima Scalieret – Vajolettürme – Vajolethütte (ca. 9 km, 700Hm, 4,5h)
  • Tag 4: Vajolethütte – Rotwandhütte (über den Cigolade-Pass) – Karerpass (ca. 11 km, 900Hm im Abstieg, 4,5h)

Weitere Tourentipps für Bergfexe und Klettersteigfans

  • Klettersteigrunde Santner & Masaré: Für geübte Bergsteiger – kombiniert die Dolomitenklassiker in luftiger Höhe.
  • Wanderführer: "Dolomiten 1" von Franz Hauleitner, Bergverlag Rother, 16,90 Euro.
  • Tabacco Karte Nr. 029, Maßstab 1:25 000, wasserfest, GPS-kompatibel, verwendet u.a. von Bergrettungsdiensten. UVP ca. 14,90 € (z.B. bei DAV-Shop)
  • Kompass Karte Nr. 628, Maßstab 1:25 000, reiß- und wetterfest, ideal für Wanderer. Preis etwa 9,99 €, erhältlich im Fachhandel
  • in outdoor-Ausgabe 09/2025 gibt's einen Erfahrungsbericht + Zusammenstellung der schönsten Klettersteigrouten im Rosengarten, inklusive Kesselkogel – alternativ als Einzelartikel zum Download hier:

Beste Reisezeit & Hüttenbetrieb

Die Hauptsaison liegt zwischen Juli und Mitte September. Viele Hütten schließen Ende September, im Oktober ist mit Einschränkungen zu rechnen. Vorab Hüttenöffnungszeiten checken – insbesondere bei Mehrtagestouren!

Empfehlenswerte Unterkünfte

  • Vajolethütte – liegt auf 2.243 m und bietet einen fantastischen Blick auf die berühmten Vajolettürme. Schöner Zwischenstopp für Wanderer im Vajolet-Tal, aber tagsüber und an Wochenenden sehr beliebt! – rifugiovajolet.com
  • Rifugio Antermoia – abgelegene, aber ebenfalls beliebte Hütte auf 2.413 Metern Höhe. Ideal für Wanderer, die das Vajolet-Tal und die Umgebung in Ruhe genießen möchten. Die Hütte ist besonders für ihre spektakuläre Lage und die hervorragende Aussicht bekannt. rifugioantermoia.com
  • Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vaèl) – direkt am Fuß des Rosengarten-Massivs, mit einem grandiosen Ausblick auf die Südtiroler Dolomiten. Viele Besucher kommen wegen der kulinarischen Köstlichkeiten! rodadivael.it
  • Grasleitenhütte – abgelegen, urig, ideal für Etappentouren – grasleitenhuette.com
  • Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe) – direkt am Grasleitenpass auf 2600 m Höhe – rifugidelcatinaccio.it/de/
  • Kölner Hütte (Rifugio Fronza) – direkt am Rosengarten, mit Seilbahn erreichbar – rifugiofronza.com
  • Tschafonhütte – ruhig gelegen am Fuß der Völseggspitze – schutzhaus-tschafon.com
  • Alp-Hotel Weißlahnbad – guter Startpunkt im Tal mit Busanbindung – weisslahnbad.com